Gerade in den Zeiten der Corona-Krise werden wir geflutet mit Nachrichten zum aktuellen Status und saugen interessiert vieles davon auf. Neben seriösen Informationen sind auch viele Falschnachrichten unterwegs, die sich hartnäckig halten und immer wieder auftauchen. Falschnachrichten sind kein Phänomen der Corona Krise sondern seit Jahrhunderten allgegenwärtig.
Aber was ist die Motivation und wer sind die Leute hinter solchen Fake News? Die Motive sind ganz unterschiedlich. Häufig sind es monetäre Beweggründe: z.B. sollen Sie auf eine bestimmte Website geleitet werden, auf der auch Werbung geschaltet wird. Je mehr Besucher, desto höhere Werbeeinnahmen – so das Kalkül der Macher. Oder die besuchte Website enthält gleich jede Menge coronafreie Viren, die Sie beim Vorbei-Surfen gleich mit auf Ihren Rechner holen.
Besonders in Notlagen ist es verführerisch, eine Website zu besuchen, über die das vermeintlich letzte Klopapier bestellt werden kann oder wo noch Desinfektionsmittel zu haben ist. Erfreut über die günstige Gelegenheit wird online bestellt und schon stehen die Kreditkartendaten den Betrügern für eine ausgedehnte Shopping-Tour zur Verfügung. Ob diese damit Toilettenpapier kaufen, ist Spekulation.
Aber nicht nur monetäre Gründe stehen hinter Falschnachrichten. Neben Wichtigtuern, die aus Spaß an der Sache handeln, gibt es noch Glaubenskrieger, die ihre ideologischen Ansichten verbreiten wollen oder sogar gezielte Meinungsmache betreiben. In der Corona-Krise auch vermehrt Personen, die Phobien und Verschwörungstheorien im Netz ausleben wollen.
Die Fake News werden aktuell besonders gern per Social Media oder E-Mail unters Volk gebracht. Wir als Leserinnen und Leser sind geneigt, eine Nachricht eher zu glauben, wenn sie uns von Bekannten überbracht wird. Das wissen auch die „Hacker“. Glücklicherweise gibt es bei den großen Anbietern vermehrt Fakten-Checker, die vermeintliche Falschnachrichten entsprechend markieren.
Dennoch gilt: Schalten Sie immer Ihren Verstand ein. Nur weil eine Nachricht viele Likes hat oder oft geteilt wurde, macht sie das nicht wahrer oder vertrauenswürdiger. Bleiben Sie bei sich. Verbreiten Sie keine Nachrichten, von deren Wahrheitsgehalt Sie nicht vollends überzeugt sind. Nachrichten lassen sich oft über mehrere (seriöse) Quellen überprüfen. Öffnen Sie keine Links und Anhänge - auch keine, die Ihnen Toilettenpapier versprechen. Bleiben Sie immer aufmerksam. Und wirkliche aktuelle (und wahre) Infos zu Corona erhalten Sie auf der Seite der WHO, einschließlich einer Rubrik, die mit Mythen und Gerüchte aufräumt. Bleiben Sie und Ihr Rechner virenfrei!
Anne Lahner, Spezialistin für Security Awareness und Besitzerin von 2 Packungen Toilettenpapier